Sonntag, 8. August 2010

Ich bin da!!

Fangen wir mal ganz von vorne an:
Der Flug war recht anstrengend. 11 Stunden lang und ich konnte nur 3 davon schlafen. Noch jetzt bin ich völlig erschlagen vom Jetlag.
Ich kam als ziemlich letzte ins Flugzeug und meine Mitflieger/innen (Steffi, Viola und Maurice) waren natürlich schon lange da und ich hatte keine Ahnung wo sie waren. Zu essen gabs japanisches Sushi das recht lecker schmeckte. Wir kamen um 7 Uhr morgens in Japan (Tokyo, Narita) an und ich fand die anderen, zusammen mussten wir durch einen anstrengenden Prozess wo wir viele Formulare auf Englisch ausfüllen mussten um zu bestätigen das wir keine Touristen/Terroristen sind ^_^
Wir wurden von Terui-san unserem Local Coordinator abgeholt. Sie ist sehr höflich und hilfsbereit.
Sie brachte uns zur Zentrale von YES (Partnerorganisation von Experiment e.V.) die in Shinjuku liegt. Dort wechselten wir Geld in einem kleinen Büro und dann kauften wir im 7-11 ein, einem sogenannten Kombini-Store, dort findet man so ziemlich alles zu billigen Preisen. Zu vergleichen mit einem 1€-Shop aber mit vieeel mehr Auswahl. Wir kauften uns 'Lunch' (Japaner haben 3 Mahlzeiten am Tag und Zwischensnacks sind eher selten. Frühstück, Mittagessen und die Hauptmahlzeit: Abendessen.) der sehr lecker war und dann kamen mehrere Austauschschüler dir schon seit einem halben Jahr hier sind und redeten ein wenig mit uns über Verhalten und Leben im allgemeinen in Japan (Es waren 1 Deutsche, 1 Koreanerin, 2 Australier/innen und 2 Thailänderinnen). Dann kauften wir (mithilfe genannter Austauschschüler) eine Suica-Card (Elektronisches Ticket für so ziemlich jedes Transportmittel) und sie fuhren mit uns zu der Haltestelle von der aus wir zur Sprachschule kommen und zurück. Meine erste Fahrt in einer japanischen Bahn! ^_^
Die Suica-Card wird mit Geld aufgeladen und wenn man dann fahren möchte muss man sie über einen Scanner ziehen (Geld wird abgebucht) und dann öffnet sich das Schränkchen und man kann durchgehen. Für die überfüllten Bahnhöfe Tokyos muss es immer so einfach und schnell wie möglich gehen um Stau zu vermeiden. Für nächsten Monat kriege ich allerdings eine Monatskarte weil das auf langfristige Sicht billiger ist. Als wir zurück zur Zentrale kamen war der Chef da und wir mussten uns vorstellen. Wir hatten ein wenig Angst den er wurde mit großem Respekt behandelt und sah etwas streng aus >_< aber es lief gut. Dann saßen wir noch ein wenig herum bis wir zu den Familien gebracht wurden da sie erst ab einer bestimmten Uhrzeit bereit waren uns zu empfangen. Wir waren die ganze Zeit drinnen denn wir waren müde und draußen war es seeeehr heiß! Zwar nur 30°C aber die Luftfechtigkeit ist einfach unglaublich! Man atmet Wasser! In jedem Gebäude und in jedem Transportmittel gibt es Klimaanlagen anders würde man gar nicht überleben. Dann war es soweit. Wir 4 Austauschschüler wurden in unsere Familien gebracht. Der Chef, Terui-san und 2 Mitarbeiterinnen brachten uns jeweils einzeln zu unseren Familien. Für mich war Mei-chan, eine junge Mitarbeiterin zuständig die 2 Jahre in Kanada gewesen war und deswegen gut Englisch sprach. Sie war sehr lieb zu mir und sprach mir die ganze Zeit gut zu denn ich war sehr nervös. Von meiner Gastfamilie wusste ich nur das es ein älteres Ehepaar war. Wir stiegen aus bei Mitaka-Station und fuhren mit dem Taxi zu ihrem Haus. Dort brachte Mei-chan mich zur Tür und stellte mich ihnen vor. Dann musste sie schon zurück und ich stand etwas verloren im Hausflur. Fangen wir kurz mit dem Haus an bevor ich auf die Familie eingehe. Sie leben in Mitaka (http://de.wikipedia.org/wiki/Mitaka) einem lauschigen Stadtviertel von Tokyo, das etwas außerhalb der tatsächlichen Innenstadt liegt. Dort haben sie ein großes Haus mit vielen Zimmern. Meines liegt im obersten Stock und hat einen Schrank, ein Bett und einen Schreibtisch (und natürlich eine Klimaanlage). Es ist (für japanische Verhältnisse) sehr groß und es gefällt mir. Nun zur Familie. Meine Gasteltern sind ein Ehepaar in den 60igern und sehr nett. Mein Gastvater ist Zahnarzt (seine Praxis ist unten im Haus) und er mag Sport und Fernsehen. Außerdem lernt er Deutsch mit Sprachkasetten und Büchern und versucht immer wieder sich mit mir auf Deutsch zu unterhalten was sehr lustig ist. Ich finde es toll das er sich so anstrengt mich mit mir zu unterhalten. Meine Gastmutter ist Hausfrau, kleiner als ich und unglaublich lieb. Sie kann außerdem toll kochen ^_^ Die beiden brachten mich erstmal ins Wohnzimmer und stellten sich vor (sie baten mich sie Otousan und Okaasan zu nennen, eine Anrede für Eltern) und dann (versuchte!) stellte ich mich vor (Sie nennen mich Rora-chan, von meinem Spitznamen Lola abgeleitet). Wir brachten den Koffer auf mein Zimmer ich packte aus dann durfte ich sofort duschen denn mir klebte alles am Körper. Danach gingen wir gleich in ein Restaurant und aßen fritiertes Rindfleisch, Reis, Fischsuppe e.t.c. Es war soooo lecker! Japanisches Essen schmeckt einfach wahnsinnig gut wenn man es auch tatsächlich in Japan ist (meißtens...) Bloß mit Stäbchen hab ich noch so meine Probleme... Ich machte gleich beim eintreten den Fehler meine Schuhe nicht auszuziehen. Man zieht sie am Eingang aus und legt sie in ein Schließfach, dann betritt man das Restaurant barfuß/sockig. Dann liefen wir wieder nach hause und ich ging sofort ins Bett. Es war recht anstrengend wegen der Zeitumstellung =/ Alles in allem ein wunderschöner, anstrengender erster Tag. Am nächsten Morgen wachte ich recht früh auf und richtete mein Zimmer noch ein wenig ein um die anderen nicht zu wecken/stören. Dann lief ich unten im Wohnzimmer prompt in Makoto-san. Meine Gasteltern haben soweit ich das verstanden habe 2 erwachsene Söhne und er ist einer von ihnen und lebt auch hier (glaube ich...). Er hatte es eilig denn er war auf dem Weg zur Arbeit und konnste sich nur kurz vorstellen. Zum Frühstück gab es Reis und Sandwiches (lecker!!!) und dann zeigte Otousan mir dem Weg mit dem Bus zu Mitaka Station und wir gingen noch kurz einkaufen. Er redete meist auf Japanisch denn meine Gastvater kann nur ein wenig Deutsch und meine Gastmutter nur ein wenig Englisch. Ich merkte schnell das mein Japanisch, nun ja, scheiße war. Trotzdem war es schön einfach nur zuzuhören. Tokyo kommt mir immer mehr und mehr wie eine Spielzeuglandschaft vor. Winzig und bunt und durcheinandergeworfen. Zuhause ging ich ins Bett (Jetlag -_-) und als ich aufstand übergab ich meiner Familie Gastgeschenke und wie aßen zu abend (wieder Reis und eine Art Suppe mit Tofu). Jetzt sitze ich an meinem Laptop im Tatami-Zimmer und darf freundlicherweiße das Internet benutzen. Morgen gehe ich zum Sprachkurs und hoffe nicht verloren zu gehen. Außerdem kriegen wir morgen alle Handys =) Ich gehe jetzt ins Bett. Oyasumi Nasai.

























































































Das Haus der Shins in Mitaka. Unten ist die Zahnarztpraxis und Garage, mein Zimmer ist ganz oben rechts.

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