Samstag, 14. August 2010

Ghibli und eine Ausnahme

Also seit 3 Tagen hab ich eine mordsmäßige Erkältung. Das bringt zwei große Problem auf. Erstens Naseputzen. In Japan in der Öffentlichkeit gar nicht gern gesehen und ich muss mich alle 5 Minuten auf die Toilette entschuldigen um mir dort die Nase zu schnäuzen aber das hab ich schnell aufgegeben und starr einfach nur frech zurück wenn mich jetzt jemand schief anschaut. Zweitens Mundschutz. Den hier zu tragen ist Pflicht wenn man krank ist. Manche tragen ihn auch an öffentlichen Plätzen (insbesondere im Zug) nur weil dort kranke Menschen ohne Mundschutz (wie ich) sein könnten und sie anstecken oder an Straßen weil die Luft dort recht schlecht ist. Es ist also gar nichts ungewöhnliches das fast jeder vierte dem man über den Weg läuft so ein Teil trägt...Ich habe es versucht und ungefähr eine Stunde durchgehalten. Unter den Dingen bildet sich ein subtropisches Klima das einfach nicht auszuhalten ist. Ich versuche mich zwar sie im Bus/Zug aufzuziehen aber ansonsten ist das einfach nicht schaffbar für mich.
Vorgestern kamen japanische Studenten in die Sprachschule und wir durften Konversation machen. Also versuchen mit dem was wir schon können eine Unterhaltung aufrechtzuerhalten. Japanerinnen sind so süß! Ihr Style, ihr Benehmen und ihre ganze Art lässt mich immer wieder grün vor Neid werden. Einfach unglaublich hinreißend. Das kann man nicht wirklich beschreiben, das muss man erlebt haben.
Naja, danach gingen Viola, Maurice und ich nach Shibuya (Yes, Shibuya Bitches!)
Wie haben uns nur ein bisschen umgesehen (extrem laut, bunt und freakig) und Purikura gemacht (kleine Fotoautomatenbildchen die man verzieren kann und extrem billig sind) Das war schon richtig geil. Ich glaub Purikura sind mein neues Hobby.
Dann bin ich heim und habe zum ersten mal japanisches Fernsehen gesehen. Oh mein Gott, das war DAS Erlebnis schlechthin! Ich verstehe jetzt warum man die Japaner als seltsam bezeichnet... bei der Werbung!! Ein absolutes Erlebnis für sich. Das meiste ist Kosmetik, Bier und Handywerbung. Mal abgesehen von der Werbung habe ich mir eine Dokumentation über Ghibli angesehen (Hayao Myazaki bringt hier gerade einen neuen Film raus und ist deshalb recht oft in den Medien) und dabei erfahren das das Ghibli Art Museum 20 Minuten Fußweg von meinem Haus liegt. Ich fragte meine Okasan ob wir gehen könnten und sie versuchte dann auch Karten zu bestellen aber die waren für die nächsten 2 Monate ausverkauft!!!
Meine Gastmutter schenkte mir außerdem Bücher über Ghibli-Filme (zu Weihnachten..) und eines ihrer eigenen Bücher (sie ist wie ich herausbekam nämlich Autorin) und nahm mir das Versprechen ab das ich sie in einem Jahr lesen können würde =)
Am nächsten Tag hat uns ein Taifun gestreift und deswegen arg geregnet. Japaner sind lustig drauf.. jedes mal wenn es regnet rennen sie in den nächsten Kombini und kaufen einen neuen Schirm. Deswegen haben sie zuhause immer Tonnen Schirme rumliegen. Meine Gastmutter hat auch eine Menge ^_^
Wir hatten keine Sprachschule sondern gingen ins Tokyo Edo Museum. Das war ganz interessant. Danach sind wir zuerst nach Akihabara gefahren (das Elektronikviertel) und dann nach Ueno (billige Shoppingmeile). Akihabara gefiel mir nicht wirklich. Überall nur laute Spielecenter, Elektrokram und viel Hentai (so 'ne Art japanischer Porno)
Aber Ueno war toll! Billig, lauschig und hübsch. Mein neues Lieblingsviertel ^_^
Dort haben wir noch mal Purikura gemacht (nach den Dingern wird man süchtig)
Als ich dann von Ueno heimfuhr musste ich in Shinjuku umsteigen und da ist es dann passiert. Der 'Ausnahmefall'. Neben mir stand ein recht junges Mädchen und ihre Eltern waren kurz weg da hat ein Mann sie angegrapscht. Der Vater hat es gesehen und den Mann angeschrien. Der ist weggerannt, der Vater hinterher und hat ihn mit einem eindrucksvollen Karategriff zu Boden geschmissen und festgehalten. Und über alledem das laute Gekreische des Mädchens dessen Mutter versuchte sie zu beruhigen. Die Bahnpolizei kam dann gleich und der Mann musste sich vor der Familie niederknien und entschuldigen... Ich stand nur mit offenem Mund da während der ganzen Szene. Als ich heimfuhr war ich echt platt und fühlte mich auch zum ersten mal in Japan nicht so wohl...
Aber eine lustige Anekdote hab ich von der Geschichte mitgenommen ^_^
Als der Mann sich nämlich entschuldigte kam eine völlig unbeteiligter Punker hinzu und fing an den Kerl fertigzumachen und hat ihn angeschrien was ihm eigentlich einfällt. Das war trotz der ganzen Situation einfach das beste was ich je gesehen habe =)
Als ich heimkam schenkte Makoto-san mir außerdem Shampooflaschen. Ich hatte mir ausversehen Shampoo in der Tüte gekauft und kein Geld mehr für Flaschen. Er hatte das gesehen und auf dem Heimweg von der Arbeit Flaschen für mich gekauft. Das hat mich total gefreut :D Ein Trostpflaster für den Schock.
Am nächsten Tag war wieder Schule. Der Lehrer (wir haben ja jedes mal jemand anderen) war klasse. Anime gucken, 12 Kanjis lernen, Spiele machen und anhand von Mangabildern Gefühle beschreiben..
Dann war Orientation und als ich zuhause war kam noch der Freund meines Gastvaters vorbei um mich kennenzulernen. Nebenbei lief im Fernsehen eine Dokumentation über den 2. Weltkrieg und Hitler was mich etwas peinlich berührt hat aber die Japaner schien das nicht zu stören.
Tja und heute war ich morgens mit Okasan beim Ghibli Art Museum und weil die Karten ausverkauft waren haben wir nur Fotos von außen gemacht :(

Danach gings mit meinen Freunden nach Shinjuku wo uns Purikura, Udon (Nudeln), ein Friedhof, und recht viel Zeit in einem Musikladen erwarteten. Und wir machten Karaoke!! Man mietet einen Raum mit Karaokestation und die haben wirklich ALLE Songs! Glücklicherweiße war die Musik selber so laut das man das schlechte Gesinge nicht hören musste. Die japanischen Lieder an denen ich mich versuchte waren allerdings viel zu schnell...




















2 Kommentare:

  1. wow, ich bin total beeindruckt!!!! soooo viele abgefahrene erlebnisse......cool, achterbahn der gefühle

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  2. lol... mum du hast dir nen account gemacht

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